Neuer Geschäftsführer für die Stadtwerke Emmendingen
Zum 1. Januar 2020 übergab Karl-Heinrich Jung die Führung der Geschäfte an den neuen Stadtwerke-Chef Björn Michel. Mit weiteren Veränderungen im Führungsteam sehen sich die Stadtwerke gegenüber den Herausforderungen der Energiewirtschaft gut aufgestellt.
Nach 15 ereignisreichen Jahren bei den Stadtwerken Emmendingen verabschiedete sich Karl-Heinrich Jung zum 31. Dezember 2019 als Geschäftsführer aus der Unternehmensspitze. Bevor es für Jung dann zum Jahresende in den Ruhestand geht, begleitet er seinen Nachfolger noch in Teilzeit. Als neuen Geschäftsführer bestellten die Gesellschafter der Stadtwerke Emmendingen den vormals kaufmännischen Leiter Björn Michel, der als Betriebswirt (VWA) bereits seit 2008 für das Unternehmen tätig ist.
Im Pressegespräch blickte Karl-Heinrich Jung auf Meilensteine der Stadtwerke Emmendingen und persönliche Höhepunkte im Wirken als Geschäftsführer zurück. Darunter die anfängliche Übernahme des Strom- und Erdgasnetzes in Emmendingen, die Eröffnung einer Erdgastankstelle, den Erwerb des heutigen Firmensitzes „Am Gaswerk 1“ im Jahr 2007, die Übernahme des Stadtbus-Betriebs, die vollständige Umstellung auf Ökostrom aus 100% Wasserkraft, sowie die strategisch wichtige Übernahme des Denzlinger Strom- und Erdgasnetzes im Jahr 2011. Im August 2012 verabschiedeten sich die Stadtwerke Emmendingen dann von ihrer Doppelspitze und damit von Gerd Hertle als Co-Geschäftsführer. Seither leitete Karl-Heinrich Jung das Unternehmen als alleiniger Geschäftsführer und wurde zunehmend zum Gesicht der Stadtwerke. 2013 erweiterten die Stadtwerke ihr Produktportfolio dann um klimaneutrales Erdgas und feierten die Inbetriebnahme der ersten eignen und zugleich größten Repowering-Windkraftanlage im Land. Welchen institutionellen und gesellschaftlichen Wert die Stadtwerke für Emmendingen haben, zeigte sich nicht nur eindrucksvoll zum zehnjährigen Jubiläum im Jahr 2015, sondern auch darin, dass ein Aushängeschild der Stadt in die Verwaltung der Stadtwerke wechselte – das Freibad. Ende 2017 brachten die Stadtwerke dann die zweite Generation der Stadtbusflotte auf die Straße während im Freibad fleißig an der unter Bürger- und Kundenbeteiligung beschlossenen Sanierung des Freibades gearbeitet wurde. Im Jahr 2018 folgte dann die feierliche Neueröffnung des Freibades und damit der überaus erfolgreiche Abschluss eines Großprojektes für Jung. Ende des Jahres starteten die Stadtwerke dann ihr Ladenetz für Elektrofahrzeuge und brachten damit einen von vielen Steinen ins Rollen – es gilt die Geschäftsmodelle der Stadtwerke mit neuen und innovativen Produkten und Dienstleistungen zukunftssicher zu gestalten.
„Wir haben in den vergangenen Jahren viele Hürden genommen und haben uns als regionaler Energielieferant und Dienstleister mit hoher Qualität und ökologischer Ausrichtung am Markt etabliert.“
Jungs Rückblick zeigte deutlich, seit der Gründung im Jahr 2005 ist das Unternehmen rasant,
von einem kleinen zu einem beachtlichen mittelständigen Unternehmen mit über 60 Mitarbeitern gewachsen. „Wir haben in den vergangenen Jahren viele Hürden genommen und haben uns als regionaler Energielieferant und Dienstleister mit hoher Qualität und ökologischer Ausrichtung am Markt etabliert“, erklärte Karl-Heinrich Jung.
Der neue Stadtwerke-Chef Björn Michel freut sich auf seine neue Aufgabe, ist sich jedoch auch der Dimension der Herausforderungen bewusst. In die Fußstapfen seines Vorgängers zu treten, den Michel als „stets entscheidungsfreudig, gründlich und zuverlässig“ beschreibt, werde sicher nicht die leichteste Aufgabe. Mit der Erfahrung aus über zehn Jahren Betriebszugehörigkeit und einem erfahrenen Team ist sich Michel jedoch sicher „den eingeschlagenen Weg der Stadtwerke erfolgreich weitergehen zu können“. Dabei begleiten ihn, neben dem langjährigen technischen Leiter und neuem Prokuristen der Stadtwerke, Jürgen Mendorf, auch neue Gesichter im Führungsteam, wie Doreen Seidel, die Teamleiterin für Abrechnung und Kundenbetreuung, sowie Daniel Jödicke, Leiter Vertrieb und Energieservices.
Die Herausforderungen für die Stadtwerke sind umfangreich: Der zunehmende Wettbewerb im Energiemarkt, das Vordringen digitaler Technologien in allen Bereichen und der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel. Zudem sind die Stadtwerke mit ihrem steuerlichen Querverbund – der die Non-Profit-Sparten ÖPNV und Freibad trägt – eine wichtige finanzielle Stütze für den städtischen Haushalt und leisten mit ihren Gewinnausschüttungen einen Beitrag zur städtischen Entwicklung. „Als lokaler Versorger gilt es den Bedürfnissen der Bürger und Kunden gerecht zu werden und die gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen zu spiegeln“, macht Michel zur Ausrichtung und zum Anspruch des Unternehmens deutlich.
Bis zum Ende des Jahres wird Jung den Weg der Stadtwerke noch beratend begleiten. Und dann? „Das ein oder andere Reiseziel wollen seine Frau und er noch mit dem Reisemobil erkunden“. Außerdem möchte er mehr Zeit mit den Eltern verbringen und die Umbau- und Renovierungsarbeiten im eigenen Haus vorantreiben. Selbstverständlich werde man ihm auch weiterhin in ehrenamtlicher Funktion im Stadtleben begegnen. Leicht fallen wird ihm der endgültige Abschied von den Stadtwerken nicht, sagt Jung abschließend. Er tritt den Ruhestand mit dem sprichwörtlichen lachenden und weinenden Auge an.