Emmendinger Bürger als Solarunternehmer
Das Bürger-Solar-Projekt ist eine Initiative der Stadtwerke Emmendingen (SWE) mit dem Ziel, auf Dächern Emmendingens Photovoltaik-Anlagen zu errichten und zu betreiben. Emmendinger Bürger, Unternehmen, Vereine und sonstige Organisationen erhalten die Möglichkeit, sich am Bürger-Solar-Projekt finanziell zu beteiligen, ohne eine eigene Dachfläche dafür bereitstellen zu müssen.
Mit der Montage der Solarmodule auf dem Dach der Meerweinschule geht eine 500 Quadratmeter große PV-Anlage mit einer Gesamtleistung von 62 Kilowattpeak in Betrieb. Die 226 Solarmodule werden jährlich ca. 59.000 kWh Sonnenstrom erzeugen. Dem Klima bleiben dadurch 1.100 Tonnen CO2 erspart, die benötigte Energie zur Herstellung der PV-Anlage ist bereits in 3 Jahren erzeugt.
Bis ca. April 2008 werden noch zwei weitere Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 58 kWp in Betrieb gehen. Die Solaranlagen sollen jährlich bei 120 kWp installierter Leistung etwa 115.000 kWh ökologisch sauberen Strom erzeugen und ins öffentliche Stromnetz einspeisen – dies entspricht einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 40 Haushalten. Alle Anlagen werden von Fachbetrieben aus der Region installiert, alle wesentlichen Komponenten stammen aus Deutschland. „Wir haben uns bewusst gegen günstigere Angebote aus dem Ausland entschieden, um die heimische Kette mit ihren hervorragenden Qualitäten zu nutzen“, informiert Karl-Heinrich Jung, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke.
Jörg Bürkin Elektrotechnik wurde mit der Installation der PV-Anlagen beauftragt. „Die Solarmodule kommen von der Firma Schott. Die kristallinen Module haben sich bestens bewährt, da sie eine Leistungsgarantie von mindestens 90% auf zehn sowie 80% auf 25 Jahre geben“, erläutert der Firmengründer des gleichnamigen Unternehmens.
„Um die Klimaschutzinteressen von uns allen, insbesondere die der Stadt Emmendingen zu fördern, haben wir die SWE Bürgersolarfonds GmbH & Co. KG gegründet“, erläutert Karl-Heinrich Jung. Die Anlagen werden von dem neuen Unternehmen vorfinanziert, das Investitionsvolumen beträgt eine halbe Million Euro. „Alleine können wir die Anlagen nicht stämmen. Rendite- und klimabewusste Anteilseigner können sich deswegen mit einer Mindestbeteiligung von 2.000 EUR finanziell beteiligen.“
Das ErneuerbareEnergienGesetz (EEG) garantiert gleich bleibende Einspeisevergütungen über eine Laufzeit von 20 Jahren. „Der finanzielle Anreiz für eine Beteiligung ist da: durch die Einspeisevergütung, die uns durchschnittlich 47,7 ct/kWh bis Ende 2028 garantiert, wird über die gesamte Laufzeit gerechnet eine Rendite von 5% erwartet“, informiert Gerd Hertle, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke. „Scheint die Sonne mehr als 960 Stunden/Jahr, wofür unsere Gegend bekannt ist, kann die Rendite sogar noch steigen.“
Die Geschäftsführung und die Haftung wird von Georg Hille, Geschäftsführer der ecovision GmbH, übernommen. Der aus Teningen stammende und mit Emmendingen eng verbundene Experte hat in den letzten 20 Jahren viele Solarprojekte erfolgreich realisiert.
Für eine umfassende Information wurde ein Emissionsprospekt erstellt, in dem das Projekt und die Projektpartner ausführlich vorgestellt werden, mögliche Risiken unter die Lupe genommen werden sowie eine Beitrittserklärung enthalten ist. Der Prospekt wurde gemäß den Vorschriften des Wirtschaftsrechts erstellt und von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin aufwändig geprüft und freigegeben.